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Vöcklabalkon Blog|

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Wildblumen am Vöcklabalkon2018|

Aktualisiert: 30. Aug. 2018


Eine Mauerbiene aus "heimischer Produktion" freut sich über die Schlüsselblumen im April.

Heimische Wildblumen sind oft eindrucksvoller und faszinierender, als man auf den ersten Blick meinen möchte.

Alles begann mit der Lektüre eines Buches, welches ich von meiner Schwester geschenkt bekam. Als Trost, weil ich keinen eignene Garten mehr, sondern "nur" noch einen Balkon zum Bewirtschaften habe.


Dieses Buch, das Wildpflanzentopfbuch von Reinhard Witt, war sofort meine neue Lieblingslektüre. Kaum war im Frühling die Erde in den Mörteltrögen halbwegs aufgetaut, begaben wir uns auf die Reise zur Wildpflanzengärtnerei Rössler um meine Wunschliste in die Tat umzusetzen.


Meinem lieben Mann, dem kompromisslosen Nutzbalkongärtner, konnte ich mit der Hoffnung auf mehr Wildbienen und folglich mehr Bestäuber für seine Gemüsepflanzen ein paar Plätzchen in der Sonne abringen. Durch die westliche Ausrichtung des Balkones sind die vollsonnigen Standorte hier nämlich rar und werden hauptsächlich von sonnenhungrigen Kräutern und Tomaten besetzt.


Um alles richtig zu machen befüllten wir im Frühling einige der großen Tröge neu. Es wurden Säcke mit torffreier Blumenerde, Kompost aus eigener Balkonproduktion mit Blähtonkugerln vermischt. Das Ganze wurde auf eine Drainage aus Kieselsteinen, welche mit einem Gartenvlies abgedeckt wurden, geschaufelt. Für die rein mit Wildblumen bepflanzten Töpfe sollten diese Vorkehrungen den Bedarf an Fürsorge für mehrere Jahre decken. Tröge welchen einen Gemüseertrag hervorbringen sollen, in denen die Wildblumen "nur" als Accessoires fungieren, müssen natürlich jedes Jahr mit Kompost und Dünger versorgt werden.


Die nachfolgende Liste gibt einen Überblick über die neu erworbenen Wildblumen am Westbalkon:

  • Gelbe Taglilie, Hemerocallis lilioasphodelus

  • Kantenlauch, Allium angulosum

  • Ackerlauch Allium ampeloprasum

  • Ackerglockenblume, Campanula rapunculoides

  • Heidenelke Dianthus deltoides

  • Karthäusernelke Dianthus carthusianorum

  • Zittergras Briza media

  • orangerotes Habichtskraut Hieracium aurantiacum

  • Bergaster Aster amellus

  • Teufelsabbiss Succisa pratensis

  • Süßdolde Myrrhis odorata

  • Gelbstern Gagea lutea

  • schwarze Königskerze Verbascum nigrum

  • Nachtkerze Oenothera biennis

Außerdem haben wir schon vor mehreren Jahren vom Garten einen Stock Bergflockenblumen und einige Schlüsselblumen angesiedelt, welche sich voller Elan am ganzen Balkon aussamen. Beim Miniteich am Balkon blüht im Frühling auch noch eine Sumpfdotterblume.


Wildblumeblüte für das ganze Balkongartenjahr


Am Balkon beginnt alles etwas später als im Garten. Die Blumentröge sind noch lange in den März hinein gefroren und die Pflanzen haben über den Winter mehr gelitten. Wenn im Garten die Schlüsselblumen bereits blühen, bilden sich bei uns am Balkon erst die Knospen. Ist der Frühling dann auch noch relativ warm, blühen die Frühlingsblumen dafür umso kürzer. Dennoch freue ich micht über jede Blüte - und die Mauerbienen erst recht.


Kaum hatten wir die Teichpflanzen ausgewintert begann Mitte April auch schon die Sumpfdotterblume zu blühen.



Der Sommer begann im Mai/Juni mit der Blüte der Bergflockenblume und des orangeroten Habichtskrautes. Das Zittergras trieb eine einsame, zittrige Ähre. Heide- und Karthäusenelke blühten leider ebenfalls nur zaghaft.


Die Flockenblume wurde nach der Blüte im Juli zurück geschnitten und treibt daraufhin wieder neue Knospen bis in den Spätsommer. Das Habichtskraut samt sich dafür ungehemmt aus.



Die schwarze Königskerze blüht bei uns von Juni bis in den späten Juli. Die zweijährige Pflanze ist eine wirkliche Bereicherung am Balkon. Zur selben Zeit steht auch die Ackerglockenblume in voller Blüte. Mitte Juli folgt der zierliche Berglauch. Ich hoffe, dass sich diese Pflanze bei uns hält, sie ist wirklich besonders hübsch.


Den blühenden Abschluss des Balkongartenjahres bildet die Bergaster. Winzig kleine Wildbienen freuen sich über den späten Blütensegen am Balkon.


Die meisten der genannten Wildblumen wurden erst im Frühjahr gesetzt und ich kann daher noch nichts zur Überwinterung schreiben. Ich hoffe jedoch, dass im nächsten Jahr aus jedem Winkel selbst ausgesamte Wildblümchen sprießen und sich die Mutterpflanzen, so sie denn mehrjährig sind, vergrößern.



Über alle Blumen, welche den Wintertest bestanden haben, werde ich dann zu gegebener Zeit Genaueres bezüglich Standort und Kulturbedingungen berichten.


Leider wollten noch nicht alle Wildblumen am Westbalkon blühen. Manche, wie die Gelbsternchen, oder die gelbe Taglilie, sind noch zu klein. Da hoffe ich auf nächstes Jahr. Andere, wie die Süßdolde, wurden zu sehr von unseren Kräutern bedrängt und haben sich wohl aus Angst verkrochen. Wieder andere, ich denke hier vor allem an den Teufelsabbiss, haben tatsächlich die Schnecken auf dem Gewissen. In diesem Fall die Wasserschnecken. Ob mit einem Neuaustrieb im nächsten Jahr gerechnet werden kann ist fraglich.


Daher hoffe ich darauf, dass die Wildblumen im nächsten Balkongartenjahr ihren Platz an der Sonne mit noch mehr Vehemenz behaupten.


Ich wünsche mir, dass die Bilder den einen oder anderen Leser auf den Geschmack bringen und diesen wunderschönen heimischen Wildblumen auch am Balkon eine Chance geben zu zeigen, was sie können. Sie sind pflegeleichter, interessanter und natürlich auch nützlicher als herkömmliche Balkonblumen.







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