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Vöcklabalkon Blog|

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Wildblumen am Vöcklabalkon Nord2018|


Kurz vor der Blüte des Alpenveilchens (rechts im Vordergrund). Der Wildblumentrog am Nordbalkon ist immer hübsch anzusehen.

Ein Nordbalkon ist für viele nur ein Platz um Getränke zu lagern und die Wäsche zu trocknen. Das ist bei uns ebenso der Fall. Allerdings geht hier noch viel mehr.


Unser Nordbalkon ist ein ziemlich langer Schlurf ohne ordentliche Fläche. Daher haben leider nicht so viele Töpfe Platz wie ich es gern hätte. Dennoch konnten wir auch hier dieses Jahr aufstocken.


Die Bepflanzung eines Nordbalkons hat sicher schon so manchen Balkongärtner vor Rätsel gestellt. Abgesehen von Fuchsien aus dem örtlichen Blumengroßhandel bieten sich vor allem Wildblumen an um dieses spezielle Gebiet zu besiedeln. Auswahlmöglichkeiten gibt es viele. Eigentlich alles, was naturgemäß im Wald vorkommt, könnte auch auf einem Nordbalkon eine zukünftige Heimat finden.


Unser Nordbalkon erhält in der Früh etwas Sonne. Danach befindet er sich im Schlagschatten des Hauses. Da er allerdings in eine Beton/Asphaltwüste gerichtet ist, ist das Klima eher trocken-warm, als kühl-feucht. Für die Bepflanzung ändert das meiner Meinung nach nichts. Ich muss nur öfter gießen.


Neben unserer kleinen Sitzgelegenheit haben wir am toten Ende des Nordbalkons nun also einen weiteren Mörteltrog aufgestellt. Angesteckt von Herrn Witts Begeisterung im Wildpflanzentopfbuch mussten nun auch an diesem Standort ein paar Wildblumen her.


Folgende Arten durften von der Wildpflanzengärtnerei Rössler zu uns auf den Nordbalkon ziehen:

  • Alpensockenblume Epimedium alpinum

  • Duftnachtviole Hesperis matronalis

  • Alpenveilchen Cyclamen purpurascens

  • Mannsblut Hypericum androsaemum

  • Wiesenknöterich Polyonum bistorta

Einen Ableger vom Zimbelkraut Cymbalaria muralis habe ich mir von der Innenhofbepflanzung unseres Wohnhauses stibitzt.


Ein passender Mörteltrog wurde mit frischer, torffreier Blumenerde, balkoneigenem Kompost und Tonkügelchen als Wasserspeicher und zur Strukturerhaltung vermischt. Als Faustregel gilt:

Je waldiger/feuchter der Standort umso mehr Nährstoffe braucht eine Pflanze.

Schon im Jahr der Pflanzung macht der Trog eine besonders gute Figur.

Leider kam die Duftnachtviole nicht über ein paar Blätter hinaus - ein Falter hatte die zarte Pflanze für seine Eiablage entdeckt und die Raupen haben dem zarten Wesen den Garaus gemacht.


Abgesehen von dieser Tragödie gedeihen alle Blumen prächtig.


Ab Mitte April konnte man die wunderhübschen Blüten der Alpensockenblume bewundern. Sie zeichnen sich besonders durch ihre Form aus. Zeitgleich waren die frischen Blätter des Wiesenknöterichs eine willkommene Bereicherung unseres Speisezettels. Sie schmecken durch ihren Gehalt an Oxalsäure leicht säuerlich, ähnlich dem Waldklee. Werden die Blätter älter, sollte man sie genau deshalb nicht mehr essen. Sie enthalten dann zu viel Oxalsäure.


Ab Ende Mai begann das zarte Zimbelkraut zu blühen. Aber auch wenn es nicht blüht ist es eine optische Bereicherung im Schattenblumentopf. Es webt feine Schleier aus wunderhübschen Blättern auf der Erde und um den Topf herum. Obwohl es einen ziemlichen Ausbreitungsdrang zeigt ist es gemäß Herrn Witt nicht verdrängend. Das heißt, dass die anderen Pflanzen durch das Zimbelkraut nicht gestört werden. Wir werden beobachten, in wie weit das zutrifft. Aber dieses Jahr wuchsen alle Pflanzen im Trog in schönster Harmonie.


Das Mannsblut zählt zu den Kleinsträuchern. Im Gegensatz zu allen anderen am Nordbalkon gepflanzten Wildblumen bleibt hier ein Astgerüst über den Winter stehen. Im Frühling wird es stark zurück geschnitten um buschig wieder auszutreiben. Im Sommer setzt es leuchtend gelb-orange Blüten an, welche sich dann zu zuerst knallroten, dann schwarzen, beerenähnlichen Samenständen entwickeln.



Den blühenden Abschluss bildet das Alpenveilchen. Zu seinen optischen Reizen kommt auch noch ein starker, betörender Duft der den Sitzplatz am Nordbalkon aufwertet.


Da wir den Trog erst diesen Frühling bepflanzt haben, kann ich über die Winterhärte der genannten Blumen am Balkon noch nichts aussagen. Theoretisch sollten ja alle heimischen Pflanzen absolut winterhart sein. Aber der Standort am Balkon zehrt an den Kräften. Zu trocken, zu nass, zu sehr gefrorener Wurzelballen.


Ich erwarte den nächsten Frühling mit größter Spannung und berichte dann, wer überlebt hat.





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