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Vöcklabalkon Blog|

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Balkonkompost|

Aktualisiert: 30. Aug. 2018



Funktioniert das überhaupt?


Diese Frage haben wir uns kurz gestellt und es dann einfach versucht. Ich hatte ja schon einiges über Wurmkompost gelesen. Die dazu benötigten Wurmboxen kann man angeblich sogar im Wohnraum stehen haben.


Da aber keine Wurmboxen zur Hand waren, wurde ein nicht benötigter Pflanztrog umfunktioniert. Als "Starter" entführten wir einige Würmer aus Schwiegermutters Gartenkompost. Der Pflanztrog war in diesem Fall ein großer, runder Mörtelkübel in welchen mein lieber Mann seitlich ein paar Löcher zum Wasserabzug bohrte. Als Standort wählten wir das sehr schattige Nord/Westeck unseres Balkones.


Wie auch beim Ansetzen von Gartenkompost achteten wir auf eine gute Durchmischung unterschiedlicher Sorten von Kompostbeigaben. Pflanzlicher Abfall aus der Küche (eher feucht) und Abschnitt der Balkonbepflanzung (eher trocken) wurden abwechselnd eingebracht. Feuchte und trockene Lagen sollten sich bei der Schichtung abwechseln.


Hin und wieder habe ich mit einer schnellen Fingerprobe die Feuchtigkeit im Komposttopf gemessen. Ehrlich - das ist weniger grauslich als es sich hier liest.


War der Kompost zu feucht, habe ich ihn etwas umgegraben und aufgelockert. War er zu trocken, habe ich etwas Gießwasser zugegeben. Manchmal verteilte ich  die produzierten Überschüsse meines Roggensauerteigansatzes auf den Abfällen. Dieser besteht zum größten Teil aus Milchsäure- und Hefebakterien welche sich auch in käuflich zu erwerbenden Kompoststartern wiederfinden.


Der Kompost funktioniert bei uns tatsächlich und ist völlig geruchsneutral-ehrlich.

Im Frühling konnten wir unseren gesamten Bedarf an Kompostdüngung aus unserer eigenen Produktion decken.


Natürlich werden keine Rottetemperaturen wie in einem Gartenkompost erreicht. Daher dürfen nur Samenstände in die Tonne, die sich im Frühling auch in allen Blumentöpfen wieder finden sollen. Unkrautsamen werden hier nicht abgetötet. Außerdem zerkleinern wir alle Küchenabfälle. Harte, verholzte und generell eher schwer zersetzbare Pflanzenabfälle kommen nicht in den Balkonkompost, sondern in die Biotonne.


Übrigens:

Regenwürmer haben in Balkontrögen aufgrund des Frostes kaum eine Chance über den Winter zu kommen. In großen Behältern, wie den von uns hauptsächlich verwendeten Mörteltrögen, überleben ihre Kokons die kalte Jahreszeit. Daher haben wir hier am Vöcklabalkon eine stabile, abgeschottete Regenwurmkolonie und in ein paar Jahren vielleicht sogar einen endemischen Vöcklabalkonwurm.


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