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Beerensaison ist immer?

Aktualisiert: 1. März 2019

Es ist zwar noch Februar, das Wetter und vor allem die innere Stimme schreien jedoch schon laut "Frühling ist´s!!!" Und deshalb melde ich mich auch schon zurück aus der Winterpause. Und zwar mit einem Thema, das bei mir zur Zeit immer öfter Kopfschütteln verursacht.


Bei uns bricht jeden Juni der Erdbeerwahnsinn aus
Erdbeerwahnsinn?

Die letzten Erkältungen klingen ab, man geht wieder öfter, länger und vor allem lieber hinaus. Sogar die Wohnung zu putzen macht mir bei Sonnenschein mehr Spaß. Und nicht zuletzt wird auch der Speiseplan umgestellt. Langsam aber sicher wird das Gemüse aus Spanien von dem aus Italien verdrängt. Und was passt besser zur Frühlingsküche als frische Beeren? Erdbeeren, Heidelbeeren, sogar Himbeeren. Alles ist schon zu haben.


Egal woher es kommt, egal was es kostet (im monetären wie auch im ökologischen Sinn), man musste zu lange warten. Man will Beeren. Für Smoothies, fürs Müsli, für die Kinder.


Natürlich weiß man, dass Heidelbeeren aus Peru mit dem Flugzeug hergeflogen werden. Man ärgert sich vielleicht sogar ein bisschen über die Preise für ein kleines Tässchen Erdbeeren, bei dem die untersten sowieso schon wieder matschig sind.


Auch ist man sich dessen bewusst, dass die Kinder eigentlich lernen sollten, was saisonale Küche ist.


Aber sie sind ja noch klein. Der Brei wird lieber mit einer Heidelbeere als Garnitur gegessen und später ist für alles ja immer noch Zeit. Und überhaupt, gäbe es eine Alternative?


So weit, so wahr, könnte man meinen.


Ich verstehe all diese Überlegungen. Ich höre sie von befreundeten Müttern und Arbeitskollegen. Kaufen möchte ich die exotischen Früchtchen aber dennoch nicht.


Alternativen zu frisch importierten Früchten


Wenn Erdbeersaison ist (also in echt, im Juni), fahren wir gerne mit den Kindern aufs Erdbeerfeld und pflücken Unmengen. So viel kann sowieso keiner auf einmal essen; Erdbeeren sind nicht lange haltbar, das ist bekannt. Erdbeermarmelade ist ungeeignet für den Babybrei und als Ganzes eingefroren erhielt ich schon öfter braune, undefinierbare Matschklumpen.

Und seltener aber manchmal doch schaffen wir´s im Juli zur Heidelbeerernte auf´s Feld.


Erdbeermus selber machen


Unsere Methode ist es die frischen Erdbeeren zu pürieren und einzufrieren. Anfangs fügte ich testhalber sogar etwas Zitronensaft hinzu - ich hatte Angst, dass sich vor allem pürierte Erdbeeren braun verfärben. Aber das ist nicht nötig, es bleibt wunderschön appetitlich rot und vor allem bleibt der Geschmack völlig unverfälscht erhalten.


Abgesehen von der Dekoration auf der Erdbeerroulade kann ich damit fast alles machen, wofür ich ansonsten frische Erdbeeren einsetzen würde.



Babybrei, Strawberry Colada (ja, manchmal gleich nacheinander, aber niemals die Colada zuerst im Mixer :o)), Fruchtspiegel für Erdbeerknödel mit Unmengen an Semmelbrösel, sogar als Rouladenfüllung zwischen zwei dünnen Schlagobersschichten wird das Erdbeermus bei uns eingesetzt.


Heidel- und Himbeeren kann man sowieso vorzüglich einfrieren. Wobei man Himbeeren bestimmt ebenfalls gut pürieren und vielleicht sogar gleich passieren könnte. Aber das haben wir noch nie ausprobiert.


Und sollte jemand im Juni etwas anderes zu tun haben, als Erdbeeren zu pürieren (was ich gut nachvollziehen kann), gibt es die ganzen Früchte professionell eingefroren das ganze Jahr über im Tiefkühlregal im Supermarkt Ihres Vertrauens. Dabei kann man sich sogar freuen, dass die Tiefkühlwaren frischer und daher auch gesünder sind, als die "Frischeprodukte" aus Übersee.


Ich weiß, dass es verlockend ist. Aber vielleicht konnte ich mit diesem Eintrag ein paar Leute zum Nachdenken verleiten, die weitgereisten Früchtchen beim nächsten Einkauf stehen zu lassen. Oder vielleicht wenigstens nächstes Jahr, wenn man ein paar Liter Erdbeermus in seiner Tiefkühltruhe in Sicherheit weiß.

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